Der bff, die FHK, die BKSF und die ZIF haben eine gemeinsame Pressemitteilung erstellt, denn:
Gewaltschutz ist Gemeinschaftssache!
Die AusgangsbeschrĂ€nkungen zur EindĂ€mmung der Corona-Pandemie sind wichtig. Dennoch fĂŒhren
stÀndige NÀhe in der Wohnung, Homeoffice, Kinderbetreuung zu Hause und ExistenzÀngste zu hohen
Belastungen in Familien. Fehlende soziale Kontrolle und der Mangel an Möglichkeiten, sich
Gewaltsituationen zu entziehen, verschĂ€rfen die Situation fĂŒr viele gewaltbetroffene Frauen und
Kinder. Kinder, die zuhause physische, psychische oder sexualisierte Gewalt erleben, sind ihren
TĂ€ter*innen weitgehend ausgeliefert.
Gewaltbetroffene Frauen und Kinder mĂŒssen gerade jetzt zuverlĂ€ssig Schutz und Hilfe erhalten!
Beratungsstellen und FrauenhÀuser haben ihre Arbeitsweise der neuen Situation angepasst und
sichern weiterhin Beratung und SchutzunterkĂŒnfte fĂŒr gewaltbetroffene Frauen und Kinder. Sie sind
auch weiterhin telefonisch und online erreichbar und bieten UnterstĂŒtzung.
Wir möchten gewaltbetroffene Frauen, MĂ€dchen und Kinder ermutigen, sich UnterstĂŒtzung bei
sexualisierter oder hÀuslicher Gewalt zu suchen und damit nicht allein zu bleiben. Auch Personen aus
Familie, Freundeskreis und Nachbarschaft können sich Hilfe holen und beraten lassen, wenn sie
unsicher sind, wie sie Betroffene unterstĂŒtzen können.
Mehr denn je appellieren wir an eine solidarische Nachbarschaft, auch und gerade bei hÀuslicher und
sexualisierter Gewalt. Gewalt ist keine Privatsache. Wichtig ist, nicht wegzuschauen, sondern
Zivilcourage zu zeigen, Betroffenen Hilfe anzubieten und sich selbst ĂŒber Hilfsangebote zu informieren.
Alle, die sich Sorgen um betroffene Frauen oder Kinder im eigenen Umfeld machen, können telefonisch
oder online Kontakt halten. Menschen, die Zeug*innen von Gewalteskalationen werden, sollten die
Polizei rufen, die den TĂ€ter fĂŒr einige Tage der Wohnung verweisen kann. Wer in Sorge um ein Kind
ist, kann sich telefonisch UnterstĂŒtzung holen, um angemessen zu handeln.