Wir wĂŒnschen uns eine schnelle, unbĂŒrokratische und bundesweite Lösung, um den Gewaltschutz flĂ€chendeckend zu sichern.
Die aktuelle Situation fordert uns alle heraus, viele Frauen in besonderem MaĂe:
keine Kinderbetreuung, der Aufruf, in den eigenen vier WĂ€nden zu bleiben oder Angst um die finanzielle Existenz sind nur einige der Faktoren, die Gewalt gegen Frauen auslösen können und in der jetzigen Situation verstĂ€rken und begĂŒnstigen werden.
Die ohnehin unterfinanzierten und mangelhaft ausgestatten FrauenhÀuser werden in absehbarer Zeit an ihre Grenzen kommen. Der Platzmangel in den FrauenhÀusern verschÀrft die Situation zusÀtzlich.
Daneben mĂŒssen auch in den FrauenhĂ€usern Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um die Verbreitung des Virus so weit wie möglich einzudĂ€mmen. Die aktuellen Notfallkonzepte der FrauenhaustrĂ€ger mĂŒssen auĂerdem auch die Möglichkeit der QuarantĂ€ne eines kompletten Frauenhauses berĂŒcksichtigen.
Bewohnerinnen, Kinder und Mitarbeiterinnen der FrauenhĂ€user bewĂ€ltigen die aktuelle Situation umsichtig, besonnen und unter BerĂŒcksichtigung der genannten Herausforderungen. Dennoch braucht es von Seiten der Politik und Verwaltung klare Signale und vor allem unkonventionelle und schnelle Lösungen. Diese könnten sein:
1. Eine unkomplizierte Aufnahme von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern ermöglichen und diesen z.B. in einem Hotel finanzieren, wenn Aufnahme-Anfragen steigen oder ein Frauenhaus unter QuarantÀne gestellt wird.
2. Zur Vermeidung persönlicher Kontakte sollen Beratungen möglichst am Telefon durchgefĂŒhrt werden. Die Finanzierung niedrigschwelliger, professioneller und telefonischer Ăbersetzungsdienste kann Beratung fĂŒr alle Frauen ermöglichen.
3. Die erhöhten telefonischen Anfragen hilfesuchender Frauen sollten durch die Finanzierung eines Ausbaus der telefonischen Erreichbarkeit der FrauenhÀuser aufgefangen werden..
Wir wĂŒnschen uns eine schnelle, unbĂŒrokratische und bundesweite Lösung, um den Gewaltschutz flĂ€chendeckend zu sichern. Neben den von uns genannten Lösungsmöglichkeiten muss mit jedem Frauenhaus vor Ort ĂŒber individuelle und schnell wirksame MaĂnahmen beraten werden.