Gewalt gegen Frauen
Gewalt gegen Frauen ist nicht das individuelle Problem einzelner Frauen sondern Ausdruck historisch gewachsener ungleicher MachtverhĂ€ltnisse zwischen MĂ€nnern und Frauen, die dazu gefĂŒhrt haben, dass die Frau vom Mann dominiert und diskriminiert wird und so daran gehindert wird sich voll zu entfalten.
Gewalt gegen Frauen
- Menschenrechtsverletzung und eine Form der Diskriminierung der Frau
- bezeichnet alle Handlungen geschlechtsspezifischer Gewalt, die zu körperlichen, sexuellen, psychischen oder wirtschaftlichen SchĂ€den oder Leiden bei Frauen fĂŒhren oder fĂŒhren können, einschlieĂlich der Androhung solcher Handlungen, der Nötigung oder der willkĂŒrlichen Freiheitsentziehung, sei es im öffentlichen oder privaten Leben
 hÀusliche Gewalt
- alle Handlungen körperlicher, sexueller, psychischer oder wirtschaftlicher Gewalt, die innerhalb der Familie oder des Haushalts oder zwischen frĂŒheren oder derzeitigen Eheleuten oder Partner*innen vorkommen, unabhĂ€ngig davon, ob der TĂ€ter denselben Wohnsitz wie das Opfer hat oder hatte
- Generell ist die Begrifflichkeit der âhĂ€uslichen Gewaltâ kritisch zu betrachten, da diese die Gewalt gegen Frauen verdeckt, neutralisiert und nicht benennt. Der Begriff der âhĂ€uslichen Gewaltâ hat sich mittlerweile institutionsĂŒbergreifend etabliert, der gesellschaftspolitischen Dimension von Gewalt gegen Frauen wird damit jedoch keine Rechnung getragen.
 Geschlecht
- die gesellschaftlich geprĂ€gten Rollen, Verhaltensweisen, TĂ€tigkeiten und Merkmale, die eine bestimmte Gesellschaft als fĂŒr Frauen und MĂ€nner angemessen ansieht
 geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen
- Gewalt, die gegen eine Frau gerichtet ist, weil sie eine Frau ist, oder die Frauen unverhĂ€ltnismĂ€Ăig stark betrifft
Femizid
- vorsĂ€tzliche Tötung einer Frau aufgrund eines angeblichen VerstoĂes gegen tradierte und normative Rollenvorstellungen
Gewalt gegen Frauen hat viele AusprÀgungen
- physische Gewalt
- psychische Gewalt
- sexualisierte Gewalt
- ökonomische Gewalt
- Stalking
- Frauenhandel
- Zwangsverheiratung
- GenitalverstĂŒmmlung
- Strukturelle Gewalt und Benachteiligung in der Gesellschaft
- U.v.m.
- Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland, BMFSFJ, 2004: https://www.bmfsfj.de/blob/84316/10574a0dff2039e15a9d3dd6f9eb2dff/kurzfassung-gewalt-frauen-data.pdf
- Gewalt gegen Frauen: eine EU-weite Erhebung, European Union Agency for fundamental Rights, 2014: https://fra.europa.eu/sites/default/files/fra_uploads/fra-2014-vaw-survey-at-a-glance-oct14_de.pdf
Rad der Gewalt
Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
Ja also gut daran fande ich, dass ich eine Ansprechpartnerin hatte. Wenn ich Probleme hatte, dann könnte ich der alles sagen.
Gewalt gegen Frauen
- Menschenrechtsverletzung und eine Form der Diskriminierung der Frau
- bezeichnet alle Handlungen geschlechtsspezifischer Gewalt, die zu körperlichen, sexuellen, psychischen oder wirtschaftlichen SchĂ€den oder Leiden bei Frauen fĂŒhren oder fĂŒhren können, einschlieĂlich der Androhung solcher Handlungen, der Nötigung oder der willkĂŒrlichen Freiheitsentziehung, sei es im öffentlichen oder privaten Leben
 hÀusliche Gewalt
- alle Handlungen körperlicher, sexueller, psychischer oder wirtschaftlicher Gewalt, die innerhalb der Familie oder des Haushalts oder zwischen frĂŒheren oder derzeitigen Eheleuten oder Partner*innen vorkommen, unabhĂ€ngig davon, ob der TĂ€ter denselben Wohnsitz wie das Opfer hat oder hatte
 Geschlecht
- die gesellschaftlich geprĂ€gten Rollen, Verhaltensweisen, TĂ€tigkeiten und Merkmale, die eine bestimmte Gesellschaft als fĂŒr Frauen und MĂ€nner angemessen ansieht
 geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen
- Gewalt, die gegen eine Frau gerichtet ist, weil sie eine Frau ist, oder die Frauen unverhĂ€ltnismĂ€Ăig stark betrifft
Femizid
- vorsĂ€tzliche Tötung einer Frau aufgrund eines angeblichen VerstoĂes gegen tradierte und normative Rollenvorstellungen
Die Flucht ins Frauenhaus bedeutet fĂŒr die Kinder und Jugendlichen eine einschneidende VerĂ€nderung ihres bisherigen Lebens mit vielen Folgen. Sie verlassen ihre vertraute Umgebung, den Vater, Verwandte, Schule oder Kindergarten und Freund*innen. Sie mĂŒssen sich in einer fremden Umgebung neu einleben.
Gleichzeitig erleben sie eine spĂŒrbare Entlastung, wenn sie selbst und ihre MĂŒtter nicht lĂ€nger der Gewalt des Vaters ausgesetzt sind. Viele Kinder können im Frauenhaus erstmals GefĂŒhle von Sicherheit, Entspannung und Angstfreiheit entwickeln. Durch die Begegnung mit den anderen Kindern wird ihnen bewusst, dass Gewalt nicht nur in ihrer Familie vorkommt und somit kein Einzelschicksal ist.
Gewaltbetroffene Kinder und Jugendliche brauchen:
- sensibilisierte FachkrÀfte, die sich mit dem Thema HÀusliche Gewalt auskennen und wissen, in welch schwierigen und ambivalenten Situationen die Kinder sich befinden
- die VerantwortungsĂŒbernahme ihres gewalttĂ€tigen Vaters
- die VerÀnderungsbereitschaft ihres gewalttÀtigen Vaters
- die Zusage des gewalttĂ€tigen Vaters einen verlĂ€sslichen und sicheren Rahmen fĂŒr z.B. UmgĂ€nge zu schaffen
Weitere Informationen finden sie in der BroschĂŒre:
Frauenhaus ein guter Ort fĂŒr Kinder
Oder unter:
sorge-umgangsrecht-gewalt.de/
Istanbul-Konvention
Ziel der Istanbul-Konvention ist die VerhĂŒtung, Verfolgung und Beseitigung geschlechtsbezogener und hĂ€uslicher Gewalt, die umfassende UnterstĂŒtzung der Betroffenen und die Förderung der Gleichheit der Geschlechter.
Ăbereinkommen des Europarats zur VerhĂŒtung und BekĂ€mpfung von Gewalt gegen Frauen und hĂ€uslicher Gewalt,
im Folgenden: Istanbul-Konvention:
Die Istanbul-Konvention ist ein Menschenrechtsabkommen des Europarats zur BekĂ€mpfung geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und MĂ€dchen und seit Februar 2018 in Deutschland geltendes Recht. Damit einher geht die Verpflichtung, umfangreiche MaĂnahmen zur PrĂ€vention und Sanktionierung von Gewalt und zum Gewaltschutz zu treffen. Die Umsetzung der Konvention macht ein Gesamtkonzept erforderlich, das kontinuierlich ĂŒberprĂŒft und kontrolliert wird. DafĂŒr fehlen in Deutschland bislang jedoch die Strukturen. (Quelle: Pressemitteilung BĂŒndnis Istanbul-Konvention, September 2019).Weitere Informationen finden sie in unserer BroschuÌre zur Istanbul-Konvention sowie weiteren Dokumenten
Die Istanbul-Konvention als Schutzinstrument zur GewÀhrleistung der Rechte von Kindern
Konventionstext:
https://rm.coe.int/CoERMPublicCommonSearchServices/DisplayDCTMContent?documentId=0900001680462535
Frauenhaus-Finanzierung
Die Autonomen FrauenhĂ€user fordern die Abkehr von dem Modell der Einzelfallfinanzierung (Tagessatzfinanzierung) und stattdessen â zusammen mit der CEDAW-Allianz und dem Deutschen Frauenrat â eine bundesgesetzliche, damit lĂ€nderĂŒbergreifende Regelung zur einzelfallunabhĂ€ngigen und bedarfsgerechten Finanzierung von FrauenhĂ€usern.
Frauenhausfinanzierung
Seit 1976 gibt es FrauenhĂ€user in Deutschland. Die Finanzierung der FrauenhĂ€user ist seitdem ungeregelt und unzureichend. Wie ein Frauenhaus personell und rĂ€umlich ausgestattet ist, hĂ€ngt im Wesentlichen von dem politischen Willen der Kommune und des jeweiligen Bundeslandes ab. Bisher gibt es â abgesehen vom Landesgesetz in Schleswig-Holstein - kein Gesetz, das die Finanzierung sichert. Eng verknĂŒpft mit der Frage der Finanzierung der FrauenhĂ€user ist der Zugang zu Schutz und Hilfe fĂŒr gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder. Je komplizierter und mĂŒhsamer der Zugang zu Schutz und Hilfe ist, desto weniger wirksam ist er. Die schnelle und unbĂŒrokratische Aufnahme in ein Frauenhaus kann das Leben von Frauen und Kindern retten oder â wenn diese nicht gewĂ€hrt wird â gefĂ€hrden.
- Nur ĂŒber eine bundesgesetzliche Regelung kann der gleichwertige Zugang zum Hilfesystem bundesweit verbindlich geregelt werden.
- Nur eine pauschale Finanzierung der FrauenhĂ€user kann sicherstellen, dass alle gewaltbetroffenen Frauen und ihre Kinder sicheren, schnellen, unbĂŒrokratischen Schutz und bedarfsgerechte UnterstĂŒtzung im Frauenhaus ihrer Wahl finden.
Deshalb setzen sich die Autonomen FrauenhĂ€user fĂŒr die Finanzierung von FrauenhĂ€usern nach dem 3-SĂ€ulen-Modell ein:
Weitere Informationen zum Thema Frauenhausfinanzierung und dem 3-SĂ€ulen-Modell finden sie in unserer BroschĂŒre und weiteren Dokumenten:
Sorge- & Umgangsrecht
Gerade die Trennungssituationen sind deshalb fĂŒr viele Kinder besonders belastend, weil die Gefahr auch fĂŒr die körperliche Unversehrtheit in den emotional belastenden Trennungsphasen in Beziehungen mit hĂ€uslicher Gewalt oft noch einmal stark eskaliert.
ErwiesenermaĂen ist aber die Zeit unmittelbar vor und nach einer Trennung von einem gewalttĂ€tigen Mann die gefĂ€hrlichste Zeit fĂŒr Frauen und ihre Kinder. Es kommt hĂ€ufig zu Ăbergriffen, auch bei der Ăbergabe von Kindern im Rahmen von Umgangskontakten. âMĂ€nner, die sich infolge von Trennungen oder Scheidungen (âŠ) zurĂŒckgewiesen fĂŒhlen, entwickeln daraus teilweise eine gefĂ€hrliche Mischung aus Verletzung, Wut und Gewaltbereitschaft.â (Quelle: Schröttle, M./MĂŒller, U./Glammeier, S. (2004): Lebenssituationen, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland.) Daher finden in dieser Zeit die meisten gewalttĂ€tigen Ăbergriffe und Morde an Frauen und Kindern statt.
(Quelle: https://www.bmfsfj.de/blob/93728/ddf0bb44235e207056818876f794767f/famfgfamiliensachen-arbeitshilfe-data.pdf, S.20.)
Das Recht auf Kontakt zwischen dem umgangsberechtigten Elternteil und dem Kind muss hinter dem Grundrecht auf körperliche und geistig-seelische Unversehrtheit zurĂŒcktreten.
Daher fordern die Autonomen FrauenhÀuser: Safety First, Sicherer Umgang mit dem Umgang Flyer_Weltkindertag-2013
Weitere Informationen finden sie in der BroschĂŒre:
Kindeswohl im Fokus SUÌD AG
Oder unter:
http://sorge-umgangsrecht-gewalt.de/
Femizide verhindern
âAlles, von dem wir wissen, dass es wirksam ist, muss in einer PrĂ€ventionsstrategie zusammengefĂŒgt werden, wenn wir das Problem langfristig lösen wollen.â
1. Definition
Als Femizid bezeichnet man Mord, Totschlag oder eine Körperverletzung mit Todesfolge an Frauen und MÀdchen. Sie richten sich systematisch gegen Frauen und MÀdchen, weil sie eben weiblich sind. Die Tötung einer Frau, auf Grund ihres Geschlechts, ist Ausdruck von nach wie vor bestehenden patriarchalen Denkmustern und Strukturen. Symptome von ungleichen MachtverhÀltnissen werden durch die Benennung als Femizid deutlich., Die Tötung von Frauen auf Grund von Frauenhass und bestimmter Vorstellung von Frauenbildern wird bereits seit den 1970er Jahren in die Wissenschaft getragen und in Parlamenten debattiert.2. Geschichte
Die UrsprĂŒnge des Begriffs âFemizidâ reichen bis ins 19. Jahrhundert. Eine politisch, feministische Bedeutung erlangte der Begriff Mitte der 1970er erstmals öffentlich von der Aktivistin und Soziologin Diana E. H. Russel als Verwendung von âhate killing of females perpetrated by malesâ.Verbreitung fand der Begriff Anfang der 1990er nach Veröffentlichung des Artikels âFemicide: Speaking the Unspeakableâ in der feministischen Zeitschrift Ms., der den gezielt frauenfeindlichen Amoklauf an einer Hochschule in Montreal beschreibt und von beiden Autorinnen als Femizid analysiert wurde.
Ab den 2000ern verwendeten lateinamerikanische Aktivistinnen und Feministinnen den Begriff âfeminicidioâ, um auf die alarmierende Eskalation brutaler Morde an Frauen und MĂ€dchen aufmerksam zu machen. Der Begriff feminicidio ist der Versuch, das Tötungsdelikt in einen gesellschaftspolitischen Zusammenhang zu bringen, also die Tötung als Folge von Geschlechterdiskriminierung zu begreifen.
Heute schlieĂt sich der Begriff âFemizidâ an internationale, feministische Bewegungen, BĂŒndnisse und Proteste an und ist in vielen LĂ€ndern mittlerweile ein eigener Straftatbestand.
Setzt sich der Begriff in feministischen Bewegungen und gesellschaftlichen Organisationen in Deutschland zunehmend durch, so strĂ€ubt sich die Bundesregierung bisher, eine angemessene Definition fĂŒr das systematische Töten von Frauen und MĂ€dchen festzulegen und das vorherrschende Problem ĂŒberhaupt anzuerkennen.
3. AusmaĂ
Der fehlende Konsens ĂŒber die Definition erschwert die Darstellung derartig extremer geschlechtsspezifischer Gewalt. Das BKA â und der GroĂteil der Forschung â konzentriert sich auf die Untersuchung von (ehemaligen) intimen Partnerschaftsbeziehungen und lediglich ein Bruchteil geschlechtsbezogener Gewalt wird der Strafverfolgung bekannt. Das Dunkelfeld ist weitaus gröĂer, so sammeln Organisationen wie femizide_stoppen (instagram: @femizide_stoppen) Zahlen jener Straftaten, die das AusmaĂ von nach wie vor patriarchalen Denkmustern und Strukturen beleuchten, unabhĂ€ngig der Beziehung zum TĂ€ter, und gaben fĂŒr das Jahr 2022 118 Femizide bekannt. Wir halten fest: Seit Jahren stirbt jeden 3. Tag eine Frau nur auf Grund ihres Geschlechts4. Frauenhaus als wirksamer Schutz vor Femiziden
Als Motiv fĂŒr einen Femizid gilt in den meisten FĂ€llen die Trennungsabsicht oder die bereits erfolgte Trennung der Frau. Also muss gelten: Um Morde an Frauen zu verhindern, mĂŒssen alle Vorstufen von Gewalt bekĂ€mpft werden. Dass es jeden Tag einen polizeilich registrierten Tötungsversuch an einer Frau gibt, ist kein Novum. Wie wichtig also ein barrierearmer, schneller und unbĂŒrokratischer Zugang zu FrauenhĂ€usern und Beratungsstellen, und somit die flĂ€chendeckend einheitliche Sicherung der Finanzierung ist, wird deutlich, wenn wir die strukturellen Ursachen fĂŒr die Entstehung von Gewalt gegen Frauen in den Fokus nehmen. Schafft es die Frau, sich endlich Hilfe zu suchen, darf der Weg in die Selbstbestimmung und somit in ein gewaltfreies sicheres Leben nicht behindert werden durch unzureichend FrauenhausplĂ€tze und mangelnde Finanzierung. FĂŒhlt sich der Mann bedroht, herausgefordert oder scheint ihm das Recht der Herrschaft ĂŒber die Frau zu entgleiten, so kann seine Reaktion mit der Tötung der Frau enden.5. Bedeutung medialer Berichterstattung
Die Istanbul-Konvention benennt die Wichtigkeit medialer Berichterstattung im Art 17 Abschnitt 1. und 2. Beteiligung des privaten Sektors und der Medien: Unter anderem steht dort: dass Deutschland âdie Medien dazu ermutigen soll, Richtlinien und Normen der Selbstregulierung festzulegen, um Gewalt gegen Frauen zu verhĂŒten und die Achtung ihrer WĂŒrde zu erhöhenâ.Im November 2019 gab es die wichtige Entscheidung der dpa: keine Begriffe wie âFamilientragödieâ oder âBeziehungsdramaâ mehr zu verwenden.
Sprache: Angemessene, geschlechtergerechte und diskriminierungssensible Sprache. Denn differenzierte Begrifflichkeiten und eine informative Berichterstattung können Einstellungen und Vorurteile aufweichen. Im Gegensatz zu nach wie vor hÀufig verwendeten Klischees oder Verharmlosungen.
Herkunft des TĂ€ters: Wichtig ist darauf zu achten, in welchen Kontexten die Herkunft der TĂ€ter benannt wird. Gerade auch bei Femiziden erleben wir eine deutlich breitere Berichterstattung, wenn es sich um Femizide handelt, die nicht von weiĂ-deutschen MĂ€nnern verĂŒbt werden. Dadurch entsteht der falsche Eindruck Gewalt gegen Frauen und Femizide seien in sog zugewanderten Communitys prĂ€senter und die weiĂ-deutschen TĂ€ter verschwinden. Bei der Berichterstattung ĂŒber Gewalt gegen Frauen und MĂ€dchen ist die mutmaĂliche âHerkunftâ des TĂ€ters aber in den allermeisten FĂ€llen keine relevante Information â denn es geht um geschlechtsspezifische Gewalt.
Positive Auswirkungen einer gelungenen Berichterstattungen sind:
- Medienschaffende machen auf das Problem der hohen Gewaltbetroffenheit von Frauen aufmerksam und können mit der Sichtbarmachung von Gewalt zur PrÀvention beitragen.
- Betroffene erfahren, dass sie mit dem, was sie erlebt haben, nicht alleine sind.
- Betroffene von Gewalt erhalten durch die Berichterstattung Informationen und werden aufgeklĂ€rt, beispielsweise ĂŒber Hilfsmöglichkeiten. Viele Beratungsstellen und FrauenhĂ€user verzeichnen bei einer gröĂeren medialen PrĂ€senz des Themas steigende Kontaktaufnahmen durch Betroffene.
Bildsprache: Frauen sollten in ihrem gesamten Lebenskontext dargestellt werden und nicht einzig einem Klischee-Opfer-Bild entsprechen. Es sollte auch auf DiversitĂ€t geachtet werden, um ein Bewusstsein dafĂŒr zu schaffen, dass Gewalt Frauen jeden Alters, unabhĂ€ngig von Herkunft, Kultur oder Religion etc. betrifft. Es sollte eine Bildsprache gewĂ€hlt werden, die den Mut, die Kraft und die Entschlossenheit der gewaltbetroffenen Frauen abbildet. Und des Weiteren können strukturelle und gesellschaftliche Dimensionen dargestellt werden, indem auf Personalisierung, Dramatisierung und Individualisierung verzichtet wird.
Auch Kolleg*innen aus Ăsterreich haben sich intensiv mit dem Thema mediale PrĂ€vention von Gewalt an Frauen und Kindern beschĂ€ftigt:
Gewaltfrei Verantwortungsvolle Berichterstattung (PDF)
Weitere Informationen :
#Keinemehr
FemUnited
Forderungskatalog DaMigra
Themenpapier Femizide vom Deutschen Juristinnenbund
Dokumentation Arte: Du gehörst zu mir
Zeitschrift der BpB Femizid 2023
Informationen zu SchwangerschaftsabbrĂŒchen
Gerade aktuell sind Frauen und ihre Körper wieder verstÀrkt das Kampffeld konservativer und rechter KrÀfte. Daher verstehen wir unsere Forderung nach Selbstbestimmung als eine politische, die sich gegen traditionelle Rollen- und Geschlechterbilder richtet.
Auch wenn die Bundesregierung im Juni 2022 die Streichung des §219a beschlossen hat, bleibt die Notwendigkeit des Kampfes um mehr reproduktive Gerechtigkeit bestehen. Denn auch §218 StGB, der SchwangerschaftsabbrĂŒche grundsĂ€tzlich unter Strafe stellt, widerspricht unserem VerstĂ€ndnis auf körperliche Selbstbestimmung.
Weitere Informationen finden sie hier:
Informationen zu SchwangerschaftsabbrĂŒchen (PDF)