Autonome Frauenhäuser haben ihre Ursprünge in der Frauenbewegung der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Im Jahr 1975, dem von der UNO ausgerufenen Jahr der Frau, gab es noch keine einzige Zufluchtsstätte für misshandelte Frauen und ihre Kinder in West-Deutschland. Frauen aus der autonomen Frauenbewegung waren die ersten, die Zufluchtsstätten für misshandelte und bedrohte Frauen und ihre Kinder eröffneten. Grundlegend dafür war die Erkenntnis, dass Gewalt gegen Frauen nicht nur politisch bekämpft werden muss, sondern dass von Partnergewalt betroffene Frauen und ihre Kinder auch eine konkrete Alternative zu ihrer von Gewalt, Bedrohung und Demütigung geprägten Lebenssituation brauchen.
So wurden im Oktober 1976 in West-Berlin und im November 1976 in Köln die ersten Frauenhäuser als Projekte der neuen Frauenbewegung eröffnet. Auch ermutigt durch die Erfahrungen in England, wo zu diesem Zeitpunkt bereits etliche Frauenhäuser existierten, gründeten sich in vielen westdeutschen Städten Frauenhausinitiativen mit dem Ziel des Aufbaus von selbstverwalteten Frauenhäusern.
Autonome Frauenhäuser machten das Thema „Gewalt gegen Frauen“ zu einer Zeit öffentlich, als der staatliche Schutz von Ehe und Familie keineswegs den Schutz der Ehefrauen und Kinder vor männlicher Gewalt vorsah, im Gegenteil.
Seitdem bekämpfen sie kontinuierlich und konsequent Gewalt und setzen sich für die Interessen gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder ein.